Bis zur Gemeindegründung
Der erste Hinweis auf den Ort war in einer Urkunde aus dem Jahre 1118, nach der ein Bamberger Domherr Qudalrich sein Landgut „Wisaha“ mit allem Zubehör dem Kloster Michelsberg zu Bamberg schenkte. In einem Lehensbuch der Jahre 1303 bis 1313 taucht die Bezeichnung „Maroldswisach“ erstmals auf. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts begann die Dorfherrschaft der Herren von Stein zu Altenstein. Maroldsweisach war danach ab 1768 der Sitz des gleichnamigen Rittergutes der Freiherren von Horneck von Weinheim, das 1806 im Großherzogtum Würzburg des Erzherzog Ferdinand von Toskana mediatisiert wurde. 1814 fiel es zusammen mit dem Großherzogtum an Bayern.
Sonderfall Ermershausen
Maroldsweisach erreichte im Jahr 1978 einige Bekanntheit durch die verordnete Eingemeindung von Ermershausen im Rahmen der Gebietsreform in Bayern, das sich vehement widersetzte. Das gipfelte in der Besetzung des Rathauses von Ermershausen und der Errichtung von Barrikaden durch die Bürger, um die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Maroldsweisach zu verhindern. Das Dorf wurde schließlich von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei gestürmt und das Rathaus geräumt. Die Eingemeindung wurde am 1. Mai 1978 vollzogen.[3] Seit dem 1. Januar 1994 ist Ermershausen wieder selbstständig.[4]
Religionen
75 % der Bevölkerung sind evangelisch, rund 25 % römisch-katholisch.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1971 wurden die Gemeinden Allertshausen und Marbach eingegliedert.[5] Gückelhirn kam am 1. Juli 1975 hinzu. Altenstein folgte am 1. Januar 1976, Pfaffendorf am 1. Juni 1976. Auch ein Teil der Gemeinde Burgpreppach mit damals etwa 50 Einwohnern wurde am 1. Juni 1976 umgegliedert. Ditterswind, Hafenpreppach und Wasmuthhausen verloren am 1. Januar 1978 ihre Selbständigkeit und wurden in den Markt Maroldsweisach eingegliedert. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Dürrenried, Eckartshausen, Ermershausen (mit dem am 1. Juli 1973 eingegliederten Markt Birkenfeld und der ehemaligen Gemeinde Dippach) und Voccawind am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[3]
Ausgliederung
Am 1. Januar 1994 wurde der Gemeindeteil Ermershausen aus dem Markt Maroldsweisach ausgegliedert. Birkenfeld und Dippach verblieben im Markt.
Einwohnerentwicklung
1961 | 3939 Einwohner ohne Ermershausen, 4875 mit Ermershausen |
1970 | 3868 Einwohner ohne Ermershausen, 4758 mit Ermershausen |
1987 | 3956 Einwohner ohne Ermershausen |
1991 | 4749 Einwohner mit Ermershausen |
1995 | 4046 Einwohner |
2000 | 3929 Einwohner |
2005 | 3765 Einwohner |
2010 | 3574 Einwohner |
2015 | 3339 Einwohner |
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl – auch bedingt durch den Weggang von Ermershausen – von 4531 auf 3270 um 1261 Einwohner bzw. um 27,8 %.
Quelle: BayLfStat